Kumpane klingt wie Kumpel – jemand, mit dem man etwas aushecken will. Doch das Wort hat einen anderen Sinn. Es kommt von lateinisch "cum" und "pane", also von "mit" und "Brot". Das Abendmahl ist gewissermassen ein Mit-Brot. Christus gibt sich uns.





 
 

Kumpanen Christi

Neues Buch vom umtriebigen Pfr. Jakob Vetsch

Kumpanen essen das Brot gemeinsam. Christen sind Kumpanen, weil sie die Gemeinschaft am Brot von Jesus Christus zusammenhält. Christen sind also nicht der Verein der frommen Gewohnheit, sondern sie haben gemeinsam Anteil am Brot von Jesus Christus. „Kumpanen Christi“ heisst auch eine der 25 Predigten, die Pfr. Jakob Vetsch zwischen 2005 und 2012 in verschiedenen Kirchen gehalten hat. Die Predigt ist in seinem neuen, gleichnamigen Buch nachzulesen (160 Seiten, Verlag Ex Oriente, ISBN 978-3-9815153-4-3). „Kumpan kann missverstanden werden, aber auch Neugier wecken“, sagte Vetsch zu Radio Zürisee. Vetsch plädiert für eine Kirche, die dort ist, wo „die Menschen leben, arbeiten, die Freizeit gestalten“. Diese Nähe zum Alltag der Menschen, gepaart mit einer besonderen geistigen Weite und seelischen Feinfühligkeit zeichnen die Predigten von Jakob Vetsch aus.


Vetsch war viele Jahre als reformierter Gemeindepfarrer tätig und arbeitet seit 2007 im ökumenischen Seelsorgeteam der Sihlcity-Kirche mitten im Einkaufspalast auf dem ehemaligen Areal der Sihl Papierfabrik in Zürich.
Es ist ein Angebot für alle Menschen, ein Raum der Stille. „Halt machen – Halt finden“ heisst das Motto der Kirche. Der 59-jährige Jakob Vetsch hatte 1995 die weltweit erste Internet-Seelsorge und 1999 die SMS-Seelsorge gegründet. Diese Aufgaben gab er 2004 ab. Dazu erläuterte Vetsch in einem Interview von TAM-News: Die Kirche war ja immer „im Dorf“, wo die Menschen früher gewohnt, gearbeitet und sich z.B. an der „Chilbi“ (kommt von "Kirchweih") vergnügt haben. In den letzten Jahrzehnten haben sich jedoch die Marktplätze und Arbeitsorte oft verschoben. Daher ist es logisch, dass die Kirche mitgeht, damit sie eben gewissermassen „im Dorf“ bleibt – also dort wo die Menschen sich aufhalten.


Mit dem Internet war das auch so: Viele waren schon auf den Datenautobahnen unterwegs. Es haben sich also die Kommunikationswege verändert. So durfte die Kirche eine Raststätte an der Datenautobahn einrichten, um den Menschen Halt zu bieten. Das ist die sogenannte „Geh-hin-Kirche“, eine dienende Kirche. Vetsch: „Es ist interessant, an einem Ort zu arbeiten, wo man eigentlich keine Kirche erwartet.“


Noch ein interessanter Abschlussgedanke dazu (aus: Stefan Jürgens / Willi Rolfes, Dem Leben Richtung geben, Kevelaer 2006): Das genaue Gegenteil von den Kumpanen sind die Eigenbrötler. Wer sein Brot alleine isst, weil er es nicht teilen mag, wird sonderbar und eigenartig. Christen sind keine Eigenbrötler, sondern Kumpanen, weil sie alle von Jesus Christus leben, von seinem Brot. Kirche ist eine Jesus-Kampagne: jeder soll die Kumpanei sehen können. Jeder ist eingeladen, das Brot zu teilen, aus der Engstirnigkeit des Eigenbrötlers auszubrechen und in die Mahlgemeinschaft mit Jesus aufzubrechen.

 

Herzlich, Markus Baumgartner

 
 
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