Fast 30’000 Teilnehmer aus über 100 Ländern aller Kontinente kamen diesen Sommer zu den Jugendtreffen nach Taizé. Mehr als 6000 waren am dreifachen Jahrestag diesen Sonntag dabei: Der 100. Geburtstag Frère Rogers (1915), sein 10. Todestag (16. August 2005) sowie die 75 Jahre seit der Gründung der Communauté (1940).




 
 

75 Jahre Taizé

Jugend auf dem Weg der Solidarität und Versöhnung

Es ist eine der glaubwürdigsten ökumenischen Bewegungen – die Taizé-Gemeinschaft im Burgund. Die Besucher beten, singen und diskutieren über den Sinn des Lebens. Ihre Lieder gehen um die Welt. Tausende Jugendliche wurden durch die Gemeinschaft positiv geprägt. Viele Kirchen bieten rund um den Globus Taizé-Besinnungen oder -Gebete an. Die Gemeinschaft kommt auch bei den Medien gut an. Von der aktuellen Versammlung wurde z.B. ein Sonntagsgottesdienst direkt vom französischen Fernsehen (France 2) übertragen. Heute umfasst die Gemeinschaft um die 100 Männer unterschiedlichster Konfessionen aus über 25 Ländern, wie das «Bieler Tagblatt» berichtet. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Strassenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Vereinsamten. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt selbst, mit Handwerk, Druck und dem Vertrieb ihrer Bücher.

Für die diesjährige internationale Sommerversammlung «Für eine Neue Solidarität» wurde das Programm der Jugendtreffen komplett umgestaltet: Jeden Tag machten sich etwa 20 Gäste in verschiedenen thematischen Workshops Gedanken zum Thema Solidarität. Unter anderem waren Jean Vanier, der Gründer der Arche-Bewegung, die Mitglieder des Europäischen Parlaments Sven Giegold, Jürgen Klute und Philippe Lamberts, der
tschechische Regierungsberater Pavel Fischer, der leitende Beamte im Französischen Verteidigungsministerium Jean-Claude Mallet und Krešimir Prevendar, Mitgründer der Ethischen Bank Kroatiens anwesend.

Aus diesem Anlass richtete Frère Alois, Prior der Communauté de Taizé, eine Botschaft an die Jugendlichen: «Die Menschheit durchlebt schwere Zeiten, und ihre Zukunft ist ungewiss. Manche verlieren die Hoffnung angesichts der Schwierigkeiten. Andere sehen, dass gerade neues Leben entsteht: So zerbrechlich es auch sein mag, oft steckt eine unglaubliche Kreativität darin und es bezeugt, dass der Mensch nicht dazu bestimmt ist zu verzweifeln. Krisen können ungeahnte Energien freisetzen und unterschiedliche Kräfte bündeln.»


Erstmals kamen alle Brüder der Communauté, die in kleinen Fraternitäten auf den verschiedenen Kontinenten leben, zur gleichen Zeit nach Taizé zurück, sodass die gesamte Communauté während einiger Tage versammelt war. Im Rahmen verschiedener Thementreffen an den Nachmittagen berichteten sie von ihrem Leben. Am Sonntag, 16. August, lud die Communauté von Taizé zu einem Dankgebet im Andenken an Frère Roger ein, an dem auch über 100 katholische, orthodoxe und evangelische Kirchenverantwortliche sowie Vertreter der verschiedenen Religionen und Tausende Jugendlicher von allen Kontinenten teilnahmen.


Herzlich, Markus Baumgartner


P.S. Empfehlung:
Wozu wir Hoffnung brauchen - die erste schweizerische Hoffnungskonferenz am Montag, 7. September 2015 an der Uni Bern. 
 
 
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